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Absturz - seelisch-emotionale Grenzüberschreitung

prüfendprüfend
*********tMut Frau
2.097 Beiträge
Themenersteller 
Absturz - seelisch-emotionale Grenzüberschreitung
Seid ihr schon einmal während einer Session abgestürzt, welche Gefühle gingen dir durch den Kopf?
Wenn ja, wurdet ihr vom aktiven Partner aufgefangen, was hat dieser gemacht um dich runterzuholen?
Wer möchte uns von positiven Erlebnissen berichten?
Möchte jemand auch negative Erlebnisse und die Quintessenz daraus erzählen?

Für die Aktiven: Hatte euer Spielpartner unter eurer 'Behandlung' schon mal einen Absturz?
Wenn ja, konntest du ihn auffangen, wie wurde ihm geholfen?
Wie informiert ihr euch vorher über das Phänomen Absturz bzw. wo holt ihr euch Infos, seid ihr im Medizinischen tätig, etc.?

Ich stelle dieses Thema auf öffentlich, weil diese Thematik gruppenübergreifend interessant ist.

Bin gespannt auf eure Beiträge!

SMarte Grüße,
eure strongSecretary *tipp*
**********smeer Frau
784 Beiträge
ein thema
das ich als sehr wichtig erachte... gerade weil ich denke, dass es nicht wenige menschen gibt die erlittene traumata teilweise in ihrer sexualität reinszenieren - oft unbewusst, weil erinnerungen tief verschüttet sind, verdrängt werden mussten um zu überleben oder vom erlebnisalter vor kognitiver erinnerung liegen... dieses auffangen ist daher eine sehr sehr wichtige sache...
und leider gibt es auch viele tops, die dieses noch ausnutzen, um eigene bedürfnisse zu befriedigen und so dann die gefahr einer erneuten traumatisierung besteht...

danke hierfür an dich strongSecretary
***i8 Frau
2.490 Beiträge
Dann mache ich mal den Anfang.

Ich bin als Aktive nach einer meiner ersten Sessions selber abgestürzt. Seit dem weiß ich: auch der/die Aktive/Dominante kann abstürzen.
Der Absturz kam nicht unmittelbar im Anschluss an die Session, sondern hat sich in den nächsten Stunden und Tagen erst langsam eingeschlichen um mich dann mit voller Breitseite zu treffen.
Ich habe das damals nicht als Absturz erkannt, da ich noch ganz am Anfang meiner Erfahrungen stand und viele BDSM Sachen noch gar nicht kannte.
Da ich den Absturz als solchen also nicht erkannt habe, habe ich auch nichts dagegen unternommen.
Heute kann ich sagen, dass es sich sehr sehr schlimm angefühlt hat und ich -seit ich das am eigenen Leib erfahren habe- alles dafür tue, dass sowas meinem Gegenüber nicht passieren wird!
********nds2 Frau
6.126 Beiträge
wie hat sich denn dieser Absturz bei Dir bemerkbar gemacht ?
***i8 Frau
2.490 Beiträge
Ich habe mich emotional vollkommen beschissen gefühlt. Es war eine Mischung aus mehreren fiesen Gefühlen, wie Einsamkeit, Überforderung, Frust, seelischem Schmerz usw.
Das will man kein zweites Mal erleben. Und das gönnt man auch niemandem *nein*
*********eeker Mann
1.502 Beiträge
Das klingt aber viel mehr nach Cold Turkey als nach Absturz. Gegen ersteren kann man nichts machen. Der kommt unweigerlich, wenn es besonders intensiv war. Es ist das zurückgehen der Hormonpegel (bei Mann wie bei Frau). Also Entzug vom eigenen Drogencocktail.

Ein Absturz ist die Folge eines Vertrauensbruchs. Da fühlt man eher Furcht und Angst. Ist das falsche Forum, um meine Erfahrungen zu teilen, da ich es noch nie als Bottom erlebt habe. Den Cold Turkey jedoch bereits auf beiden Seiten. Beim Hormon-Entzug hilft nur Nähe. Nicht zwingend vom Spielpartner, Freunde oder Verwandte reichen da völlig. Ist wie ein "kleiner" Liebeskummer. Und den kann jeder erleben. Den kann es übrigens bei richtig gutem Sex auch vanilla geben. Fly high, fall deep.
**********ns_sh Frau
921 Beiträge
ich habe das auf beiden seiten erlebt und wünsche es auch niemanden.

wie das im einzelnen betitelt wird ist mir wurst.

was mich am meisten schockte, war die tatsache, das es auch den aktiven treffen kann. alle reden immer vom passiven absturz - was mich als aktiver ein argusauge auf dieses thema werfen lässt und mich dazu bewegt, peinlichst darauf zu achten, das es meinem sub nicht passiert und dann erwischt einen plötzlich. vollkommen unvorbereitet.

ein thema gerade beim aktiven - das kaum im gespräch ist. ich hatte davon vorher noch nicht gelesen und war total überrollt.
**********ns_sh Frau
921 Beiträge
ich möchte hier kurz noch etwas hinter her schieben zu meinem obrigen post:

dieser thread spricht traumatas an.

ich möchte hier nicht mit möchtegernpsychologen irgendwas aufarbeiten ..

nicht mit fremden irgendwelche titulierungen auseinander klamüsern und "quallitative unterschiede" in den traumatas feststellen!

das ist nicht meine wortwahl und ich habe mir das auch nicht ausgedacht! derartiges fand ich in meinem postfach.

wenn ich gern in der öffentlichkeit etwas aufarbeiten möchte, dann tue ich das von selbst ...

wenn ich etwas mit fremden besprechen möchte, dann tue ich auch das aus eigenem antrieb.

wenn ich mehr zu diesem thema zu sagen gehabt hätte hier, dann hätte ich es geschrieben.

also... ich bitte hier mal alle, die diesen thread verfolgen...

nehmt das hier geschriebene einfach als vollständig an. wer mehr zu sagen hat, kann es ja schreiben. wer nicht mehr sagt, MÖCHTE ES VIELLEICHT EINFACH NICHT.

punkt.

lg. gaby
prüfendprüfend
*********tMut Frau
2.097 Beiträge
Themenersteller 
Gut, dass es angesprochen wurde,...
...dass auch der aktive Part von einem Absturz selbst betroffen sein kann.

Ich habe mir in den letzten Wochen hier so einige Threads im Forum angeschaut und dabei sind mir manche Fragen durch den Kopf gegangen. Gerade dann, wenn z. B. der Passive schreibt, das man dies oder jenes auszuhalten hätte als Mann für die Femdom.

Was passiert, wenn der passive seinen aktiven Partner überfordert? Gerade bei Partys, wo man sich oftmals das erste Mal begegnet und nichts von Grenzen und deren Überschreitung vom anderen weiß oder wenn der aktive Teil angestachelt wird durch das Aushalten von Handlungen des Passiven und dieser abstürzt. Ein Stop im Handeln wird vll. von der Euphorie des "höher, weiter, schneller"-Gefühls überlagert. Kann ein Passiver erkennen, wenn der Aktive abstürzt?

Wie erkennt der Aktive, dass sein gefesselter, geknebelter, unbeweglicher passive Partner gerade einen Absturz entgegen sieht oder ihn hat oder extremer, wenn dieser Passive merkt, dass seine Femdom gerade abstürzt?

Welche Sicherheitsmaßnahmen trefft ihr?
Wie fangt ihr auf, werdet ihr aufgefangen?

_______________
Anmerkung: Dies ist kein Aufarbeitungsthread für psychisch durchlebte Traumata. Wer so etwas in voller Wucht erlebt hat, ist in professionellen Händen besser aufgehoben. Hier im Thread soll keiner sein Inneres nach Außen kehren. Aber man kann Symptome beschreiben, z. B. starkes Schwitzen, Karussell im Kopf oder ähnliches. Nicht jeder erkennt, dass er schon mal abgestürzt ist und erinnert sich plötzlich durch diesen Thread an ähnliche Situationen als Betroffene/r oder Zaungast.
***i8 Frau
2.490 Beiträge
Wie erkennt der Aktive, dass sein gefesselter, geknebelter, unbeweglicher passive Partner gerade einen Absturz entgegen sieht oder ihn hat oder extremer, wenn dieser Passive merkt, dass seine Femdom gerade abstürzt?

Es ist zwar keine Garantie, aber aufmerksam beobachten hilft. Bei meinem Schatz ist es zum Beispiel so, dass er zickig wird, wenn er überfordert ist. Also weiß ich, dass ich dann nicht "erst recht" meinen Willen durchsetzen darf (selbst wenn mir danach manchmal wäre), sondern auf ihn Acht geben muss und notfalls dann meine Interessen hinten anstellen muss. Auch wenn ich das in dem Moment nicht lustig finde, weil ich Rumgezicke eigentlich nicht mag.
Wenn ich meinen Willen in so einer Situation trotzdem durchsetzen würde, hätte ich zwar mein Machtgefälle erhalten, wäre aber verantwortlich dafür, wenn er dann abstürzen würde. Und das ist es ganz sicher nicht wert.
**********ns_sh Frau
921 Beiträge
bei meinem passiven partner ist es ähnlich, nur das er nicht rumzickt, sondern seine tonlage verändert. diese tonlage ist so ungewöhnlich und tief... das kann man dann nicht überhören - wenn man ihn kennt.

das schlimme ist aber - wenn der passive selbst - durch die vielen eindrücke, die auf ihn einprasseln - es nicht rechtzeitig merkt das es genug ist... das kommt vor.
**********Pluto Paar
747 Beiträge
Abstürze
Sind Themen die im BDSM Kontext genauso gefährlich sind wie im Alltag.

Mir ist es bisher selbst noch nicht passiert, allerdings hab ich es als aktiver Part schon mehrmals miterlebt. Es braucht finde ich keine Details. Vorallem ist auch jeder Absturz anders und jeder Mensch reagiert nocheinmal anders. Als Erklärung ich war jedes Mal für den Jenigen da und hab auch so reagiert, dass der emotionale Fall gebremst war, jedoch durch die Intesitäten der jeweiligen Sessions waren die Ausbrüche schon nicht ganz harmlos.

Die Fragen die mich danach oft beschäftigt haben, waren eher Dinge wie: hätt ich den Absturz als Aktiver verhindern können? Hab ich ihn ausgelöst? War meine Reaktion richtig?

Die letzte Frage hab ich mir jedesmal in langen Gesprächen mit meinen Sub beantworten lassen. Die Reaktionen waren immer individuell und passend.

Die anderen Fragen waren schwieriger zu beantworten. Jedoch sind diese auch jeweils individuell zu sehen. Oft geraten in Sessions Dinge an die Oberfläche die im Unterbewusstsein verankert sind und egal wie gut man sein Gegenüber kennt, man kann nicht damit rechnen. Man kann vorsichtig sein, allerdings garantieren kann man es nie.

Das Wichtigste in meinen Augen und aus meiner Sicht ist der Umgang damit. Die passende Kommunikation mit der ausreichenden emotionalen Nähe auf beiden Seiten. Es gibt kein Patentrezept wie, aber dass man kommunizieren soll steht wohl außer Frage.

Soweit mal meine Erfahrungen soweit ich sie öffentlich teilen möchte.

So Long Proserpina
****24 Frau
456 Beiträge
Ich selber hatte noch nie einen Absturz, doch ich stelle es mir schrecklich für denjenigen vor, wenn er hinterher nicht emotional aufgefangen wird.
Ich mache mit Begeisterung Kunstbondage, wobei mein Sub dabei schnell zum Fliegen (im Kopf) kommt. Zum Schluß hol ich ihn vorsichtig in die Realität zurück, nehme ihn in die Arme und halte ihn ein paar Minuten fest, bevor ich dann die Augenbinde entferne. Damit habe ich bei allen Subs Erfolg gehabt, da sie sich sehr gut aufgefangen fühlten.
Auch beim Spanking, Schlagen mit harten Schlaginstrumenten und Quälen mit den Fingern, frag ich meinen Sub oft, ob es ihm gut geht. Gestern Abend habe ich ihn ausgereizt. Er hat das erste Mal STOP gesagt. Dafür hab ich ihn lange im Arm gehabt und wir haben hinterher noch lange über diese Session geredet.
Ich finde, daß es sehr wichtig ist, auch während einer Session, zu wissen, was mein Sub fühlt und wie es ihm geht! Dazu muß man keine langen Gespräche in der Session führen, es reichen ein paar Worte, Blicke und die Körpersprache. Ich denke, daß man damit auch einen Absturz verhindern, bzw. rechtzeitig erkennen kann.
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